Schapfenmühle | Ulm
Neubau eines Silogebäudes | Produktion | Lager | Warenein- und -ausgang | Büro | 2 Bauabschnitte
Hugo-Häring-Preis Ulm-Donau-Iller 2008 BDA Bund Deutscher Architekten Baden-Württemberg | Auszeichnung
Beispielhaftes Bauen Alb-Donau-Kreis und Ulm 2001 – 2007 Architektenkammer Baden-Württemberg | Auszeichnung
Deutscher Verzinkerpreis 2007 Institut Feuerverzinken GmbH | Anerkennung
Gebäudeintegrierte Photovoltaik 2005 Solarenergieförderverein Bayern e. V. | Anerkennung
Ein Turm am Stadteingang
10 x 16 x 115 m – das sind die Maße des Silos der Schapfenmühle im Ulmer Westen, die gemeinsam mit dem Münster die Stadtsilhouette von Ulm prägt.
1452 erstmals urkundlich erwähnt, ist die Schapfenmühle Ulms ältestes produzierendes Gewerbe. Am 1985 in Betrieb genommenen neuen Unternehmensstandort in Ulm-Jungingen waren nach knapp 20 Jahre alle Expansionsmöglichkeiten weitestgehend ausgeschöpft. Die Lösung bestand darin, auf einem Restgrundstück mit dem benötigten Silos "in die Höhe zu expandieren". Es entstand ein 115 m hoher Siloturm, mit 8.500 Tonnen Lagerkapazität für ca. verschiedene Getreidearten in 30 Silozellen und hochmodernen Produktionsanlagen zur Weiterverarbeitung. Im Gebäude befinden sich verschiedene Produktionsebenen, teilweise über mehrere Geschosse und bis zu einer Höhe von ca. 44 Metern. Die Schapfenmühle ist das zweithöchste Getreidesilo der Welt.
Landmarke der Superlative
Die Grundstückssituation bedingte die Form des schlanken Siloturms. Das über den eigentlichen Baukörper hinausgeführte Treppenhaus wurde als eigenständiger Körper konzipiert und mit dem ebenfalls höhergezogenen Aufzugsschacht zu einer Trinität verbunden.
Beim Hauptbaukörper handelt es sich um einen monolithischen Stahlbetonblock, der ohne Unterbrechung der Betonzufuhr in Gleitbauweise ausgeführt wurde. Er wurde mit ca. 3 x 3 Meter großen Fassadenelementen aus Aluminium verkleidet. Die an der Süd- und Ostseite integrierte Photovoltaikanlage dient nicht nur der Stromgewinnung, sondern gibt der Fassade zusätzlich Struktur - es entstehen schimmernde Reflexe, die das weithin sichtbare Getreidesilo elegant und leicht wirken lassen. Das Treppenhaus wurde mit einer Gitterrostverkleidung versehen und setzt dadurch einen weiteren gestalterischen Akzent.
Mit dem Silo ist ein städtebaulich sehr markantes Gebäude am höchsten Punkt der Stadt entstanden – eben eine Landmarke.